40 Jahre Flying Porky's ...

oder

Vom Schuppen zum Vereinsheim

Als sich 1974 fünf Freunde und Motorradfahrer, es waren dies:

Rainer Dombos, Gerd Maier, Bernd Klormann, Dieter Nübling und Karl-Heinz Wiepke,

zusammenfanden, wurde ein Schuppen in Grenzach der Treffpunkt  für ihr gemeinsames Hobby, „das Motorradfahren“. Dies sprach sich in der Region herum, und weitere Außenseiter – Motorradfahren war ja nicht so gesellschaftsfähig wie heute – gesellten sich zu dieser Gruppe. Ein Name musste gefunden werden; inspiriert durch eine Fliegerstaffel in Großbritannien mit gleichem Namen einigte man sich auf

„The Flying Porky`s Grenzach“.
Der Schuppen als Treffpunkt war bald zu klein, und man fand im Gasthaus zum Ochsen in Grenzach einen Ort, wo man sich zu Clubabenden und Versammlungen traf. Fortan wurde der Mittwoch als Clubabend festgeschrieben. Ab sofort wurden gemeinsam Ausfahrten, Besuche von Rennveranstaltungen und Teilnahmen an Motorradfahrer-Treffen organisiert. Unter der Federführung von Dieter Nübling zusammen mit Franz Zadraschil wurde eine Vereinssatzung ausgearbeitet und der Verein im Herbst 1975 beim Registergericht in Lörrach als e.V.eingetragen.

Eine kleine Werkstatt war unser Traum. Mit der Umsiedlung der Fa. ABG nach Rheinfelden konnte dieser Wunsch verwirklicht werden. In der Rheinstraße in Wyhlen im Anwesen Deschler konnten wir die ehemaligen Werkstatträume übernehmen und nach einigen Wochen der Renovierungsarbeiten auch beziehen. Wartungen, Reparaturen und Umbauten konnten unsere Mitglieder nun witterungsgeschützt selbst ausführen, denn Garagen waren zu dieser Zeit Mangelware und außerdem sehr teuer. Um die Pacht zu finanzieren, beschloss man, sich am Schloßgassfest mit einer Festbude zu engagieren, wo wir uns über regen Besuch der Festgäste freuten. Auch das Motorradtreffen wurde durchgeführt, allerdings in Karsau, da es in Grenzach-Wyhlen an Möglichkeiten fehlte.
Die Freude währte nicht lange. Der Eigentümer der Werkstatt benötigte die Räumlichkeiten selbst, und so machten wir uns wieder auf die Suche. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen stellte „Das alte Gymnasium“ in Grenzach als „Haus der Vereine“ zur Verfügung, wo wir im Anbau einen Clubraum und eine kleine Garage beziehen konnten. Doch die Werkstatt wurde wieder zum Traum. Durch die Teilnahme an einem Sicherheitstraining des ADAC wurde die Idee zu einem Geschicklichkeits­turnier für Motorrad-, Moped- und Mofafahrer aus der Region geboren wurde. Diese Geschicklichkeits-Turniere konnten auf dem angrenzenden Bolzplatz dann auch durchgeführt werden.

Doch auch dieses Domizil war nicht von Dauer. Das Gymnasium-Areal sollte abgerissen und überbaut werden, Vereine waren dabei nicht vorgesehen. Nach mehreren Verhandlungen mit der Gemeinde konnte mit der alten Kläranlage in Grenzach eine neue Bleibe gefunden werden.
Wieder standen Umbau- und Renovierungsarbeiten an, so dass die Räume schließlich 1984 bezogen werden konnten. Durch die Lage am Rheinwanderweg begünstigt und aus finanzieller Notwendigkeit begannen wir nun am 1. Mai eine Festwirtschaft für Maibummler, Wanderer und Ausflügler zu betreiben. Auch das Motorrad-Treffen fand nun zum ersten Mal in Grenzach statt.

Nach 10 Jahren der Sesshaftigkeit in Grenzach kam von der Gemeinde die erneute Hiobsbotschaft, unser Vereinsgelände müsse einem Bauvorhaben weichen. Wieder standen zähe Gespräche mit der Gemeindeverwaltung an. Von uns eingebrachte Vorschläge wurden nicht akzeptiert. Als wir davon hörten, dass eine Firma ihr Vorhaben, eine Versuchsanlage zu bauen, aufgegeben hatte, tat sich im „Schacht“ eine Möglichkeit auf. Und wieder eine alte Kläranlage! Die Gemeinde konnte überzeugt werden, nun ging es an die Planung. Durch glückliche Umstände konnten wir ein Vereinsheim des TC-Karsau erwerben, abbauen und einlagern. Baupläne wurden entworfen, Genehmigungen eingeholt, und das Projekt Vereinsheim konnte gestartet werden. Nach einjähriger Bauphase wurde das Vereinsheim im Frühjahr 1995 eingeweiht. Anfangs wurden die Besucher des 1. Maihock und des Motorradtreffen mit einer Rundbogenhalle gegen Witterungseinflüsse geschützt. Arbeitsaufwand und steigende Mietpreise veranlassten uns, in den darauffolgenden Jahren ein festes Dach zu installieren.

Durch das Bauprojekt „Lagune“ sehen wir unser Vereinsgelände wieder in Gefahr. Es scheint, wir leben in einem 10-Jahresrhythmus. Wir hoffen, dass es in dieser Form nicht umgesetzt wird und dass der bei der Bevölkerung nach wie vor sehr beliebte 1. Maihock sowie das Motorradtreffen weiterhin Bestand haben. Damit wir uns noch lange mit unseren Mitgliedern, Freunden und Gönnern wohlfühlen können.

Die Werkstatt: Sie bleibt ein Traum.